Die Kacke mit dem Harmoniebedürfnis… oder: ohne Scheisse kein Kompost.
„Ich möchte mich mit mir lieben Menschen nicht streiten.“
„Mir ist Harmonie immens wichtig, ich will nicht aggressiv rüberkommen.“
„Ich brauche Harmonie – alles andere stresst mich extrem.“
„Mir ist wichtig, dass in meinem Umfeld Harmonie herrscht, sonst habe ich keine Freude am Zusammenarbeiten.“
Huiiiii, ich kenne das sooo, so gut. Wenn Harmoniebedürfnis der Konfliktvermeidung dient. Harmonie bedeutet nämlich nicht, dass Konflikte ausbleiben oder vermieden werden müssen. Echte, wahre Harmonie entsteht erst dann, wenn Konfliktbereitschaft da ist und Konflikte einen Platz bekommen. Gesund ge- und erlebt werden können.
Das erste Aha-Erlebnis einer Gruppe, die ich beim Lösen eines Konfliktes ein ganzes Wochenende begleitet habe, war schon da, als ich ihnen meine Wahrnehmung zur Verfügung stellte, dass ihr Konfliktvermeidungsverhalten zur aktuell erlebten Disharmonie beitrug. Es gibt natürlich viele, viele (auch sehr gute und absolut nachvollziehbare!) Gründe, Konflikte zu scheuen.
Diese Fülle unserer Unterschiedlichkeiten – dieser Reichtum an Perspektiven, Talenten und Fähigkeiten, die da ebenso wie wahre Mitmenschlichkeit oft verloren gehen - weil alte Verletzungen, Schattenanteile, die noch nicht ins Licht kommen konnten, unser Geliebtwerdenwollen und der ungesunde Kollektivanpassungsgedanke bei der Konfliktvermeidung unter anderem als Ursachen mit hineinspielen.
Konflikte sind zutiefst menschlich, da wir Individuen sind die in Gemeinschaften leben. Jeder kann - und hat - eine eigene Meinung und Haltung zu nahezu jedem Thema in allen Lebensbereichen. Das führt logischerweise zu unterschiedlichen Wahrnehmungen. Was wiederum zu Konflikten in einer Gemeinschaft führen kann. Wir haben jedoch kaum oder nie wirklich gelernt, dass Konflikte gesund und Teil des MenschSEINs sind - dass sie auch bar jeder Aggression und Gewalt ausgetragen werden können. Das heisst nicht, dass sie ohne Emotionen ablaufen sollen/können/müssen. Ungelebte Konflikte beeinträchtigen nicht nur die Gruppe von Menschen, in der sie (nicht) stattfinden können - sondern die Gesundheit jedes Einzelnen, der davon betroffen ist.
Ohne Konflikte also keine Harmonie. Keine echte Gesundheit. Harmonie und Konflikt sind Geschwister, die die Mitmenschlichkeit fördern, ehrliche und echte Verbindung und Wachstum schaffen. Dung. Nährend. Genau deswegen ist es so wichtig, sie (schnell) zu erkennen und bereit zu sein, sie lösen zu wollen. Wenn ich mit Menschen, die sich in Konflikten befinden - egal ob in sich oder in einer Gruppe stattfindend - arbeite, frage ich also zuerst ab, ob der Konflikt wirklich gelöst werden möchte – von allen Beteiligten. Erst wenn diese Bereitschaft da ist, können wir daran arbeiten. Wenn ein einzelner Mensch einen Konflikt mit jemandem hat, der nicht anwesend ist, dann wirke ich mit demjenigen, der da ist. Das reicht aus. Es müssen nicht beide anwesend sein. Was der eine in sich löst, wirkt immer auch beim anderen. So oder so.
Meine Übungen sind speziell und simpel - ich liebe Einfachheit und Effizienz. Sie holen die Menschen aus dem Vertrauten (welches ihnen oft mehr schadet als nutzt) heraus und bewirken so eine tiefgreifende Wandlung. Ich nenne sie: Spürbungen – Spür-Übungen. Der Paradigmenwechsel IM Menschen braucht dann noch ein bisschen – unser Sein, unser Wesen, muss dieses Neue erst integrieren. Was Mensch über Jahre/Jahrzehnte gelebt und genährt hat, wird nicht von heute auf morgen verschwinden. Deswegen erfolgt parallel dazu das Üben. Immer wieder. Denn es gilt, zu ent-lernen. Und das geschieht durch Wiederholung des Neuen, das sich so vor allem in den neuronalen Verbindungen im Gehirn jedes Einzelnen neue Pfade erschafft, Räume öffnet - was zeitgleich dazu führt, dass die alten Wege (=Verhaltensweisen) weniger und weniger beschritten werden.
Die Definition von Harmonie (und auch von Konflikten) ist in unserem System völlig verdreht. Wenn ein Löwe eine Gazelle frisst, ist das Harmonie. Wenn zwei Schafböcke sich bekämpfen, ist auch das Teil der Harmonie ihrer Herde. Wenn die Blätter fallen und die Pflanzen absterben im Herbst, ist das Harmonie, Teil des Ganzen welches ohne diesen Tod nicht leben könnte. Natur wertet das weder als gut noch als schlecht. Leben wertet weder ob etwas gerecht oder fair ist oder nicht. Das ist unser menschlicher Geist, unsere Konditionierung, UNSERE Bewertung.
Bewerten oder verleugnen wir das Beschissene, kann das Nährende nicht stattfinden, findet es keinen Boden, keinen Grund, sich zu erden und hat keine Möglichkeit, sich zu entfalten. Ist Wachstum nicht möglich. Anders ausgedrückt: ohne Scheisse kein Kompost. Leben ist. Natur ist. Stetiger Wandel ist Harmonie. Gesund erfahrene, in und mit Liebe ausgetragene Konflikte sind Harmonie. Wenn Harmonie und Konflikte miteinander tanzen, dann geschieht Magie. Bewirken sie echte MitMenschlichkeit. Ein auf einem starken Fundament gebautes Mit&Ein&Ander.
Dafür lebe ich. Und dafür wirke ich. Mit allem was ich bin und kann. Paradigmenwechsel, die zur Heilung beitragen. Ganz klar, ganz erdig. Voller Liebe. Unmöglich Scheinendes möglich machend. Das ist für mich wahre Alchemie, echte, menschliche Magie.
In Liebe Barbara ❤
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